Die Vielfalt italienischer Desserts:
Von der Zubereitung bis zum Genuss

Originale Desserts aus Italien, bei denen einem das Wasser im Mund zusammenläuft. 

Jedes italienische Dessert ist ein kulinarisches Highlight

Nachtisch heißt in Italien entweder „dolce“ oder „dessert“ und ist ein fester Bestandteil der Speisefolge in italienischen Menüs. Einige italienische Desserts sind auch bei uns längst nicht mehr wegzudenken – von den Speisekarten vieler Restaurants ebenso wenig wie aus der Küche zu Hause. Besonders Tiramisu ist ein Klassiker auf jeder Party und ein Nachtisch, dem kaum jemand widerstehen kann. Die Rezepte für italienische Desserts sind meist für eine größere Gästezahl – wenn nicht sogar für eine Großfamilie – gedacht. Denn Italiener kochen gern für ihre Lieben, und die Hauptmahlzeit am Abend wird meistens mit der ganzen Familie verbracht. Auch wenn es dabei für unsere Verhältnisse manchmal relativ spät wird, sind immer auch die Kinder dabei. Ein gemütlicher Abschluss des Tages, bei dem es lebhaft und gesellig zugeht. Daher sind die Rezepte perfekt, wenn du ein Essen im Familienkreis oder mit deinen Freunden planst.

Panettone Cannoli
Tiramisu auf einem Teller

Tiramisu - der Klassiker

Die köstliche Mischung aus Löffelbiskuit mit starkem Espresso, frischer Mascarponecreme und einem Hauch aromatischem Kakao ist einfach zu gut. Ein Dolce, das auch als kleiner Kuchen durchgehen könnte. Das Geheimnis liegt in der Kombination der Zutaten, lässt sich aber ganz einfach zubereiten. Übrigens: Tiramisu wird italienisch mit einem Accent geschrieben: Tiramisù.

Panna Cotta – feine italienische Sahnespezialität

Panna Cotta heißt auf Deutsch so viel wie „gekochte Sahne“. Traditionell wird die Sahne mit Zucker und Gewürzen so lange erhitzt, bis sie stark reduziert ist. Weil diese Zubereitung Zeit und ein bisschen Übung braucht, wird das traditionelle Rezept heute oft mit Gelatine zubereitet. Die Creme wird dann in kleine Förmchen gegossen und noch eine Weile im Kühlschrank gekühlt. Dann wird die Panna Cotta auf einen Teller gestürzt und kann anschließend mit Fruchtsauce und frischen Früchten garniert werden. Einige frische Blättchen Pfefferminze runden den Genuss ab. Molto delicioso!

Limoncello Panna Cotta Panna Cotta mit Beeren
Amarena-Krisch Eis

Amarenakirschen – der Sommer aus dem Glas

Mit Amarenakirschen bezeichnen wir in Sirup eingelegte italienische Sauerkirschen – weil die Kirschsorte amarena heißt. Der Sirup, in den die Früchte eingelegt werden, besteht dabei in der Regel aus Kirschsaft, Zucker und etwas Zitronensäure sowie Gewürzen wie Vanille oder Mandelaroma. Eingelegte Amarenakirschen gibt es in gut sortierten Supermärkten. Man kann sie jedoch auch wunderbar selbst einlegen. Mit jeder Kirsche werden dann Erinnerungen an den Sommer wach. Amarenakirschen sind eigentlich kein komplettes Dessert: Sie werden meist nicht pur serviert, sondern als Beilage zu Eis oder Pudding.

Gelato, sorbetto und semifreddo – eiskalte Süßspeisen

Italienische Eiscreme ist legendär und in Italien natürlich genauso beliebt wie hierzulande. Schon in der Antike wurden im Mittelmeerraum Eis und Sorbets hergestellt – dazu wurde Gletscherschnee verwendet. Filippo Baldini veröffentlichte 1775 in Neapel das erste Buch über die Eiszubereitung mit dem Titel „De’ sorbetti“.

Die italienische Küche unterteilt in gelato (Speiseeis), semifreddo (Parfait) und sorbetto (Sorbet). Die Eisspezialitäten werden aus Früchten, Schokolade oder Nüssen, Sahne und Zucker hergestellt.

Erdbeersorbet in einem Glas verschiedene Eissorten in einer Eisdiele Eiskugeln in einer Waffel

Zabaione – ein zarter Traum aus Schaum

Zabaione, auch Zabaglione genannt, ist eine italienische Weinschaumcreme. Für die Zubereitung werden zunächst Eigelb und Zucker aufgeschlagen. Anschließend wird Marsala, ein sizilianischer Likörwein, dazugegeben und die Mischung im heißen Wasserbad schaumig aufgeschlagen. Dies ergibt eine feine und wunderbar aromatische Creme, die meist in großen Gläsern serviert wird.

Cassata alla siciliana – sizilianische Spezialität mit kandierten Früchten

Cassata ist eine sizilianische Schichttorte, die ursprünglich zu Festtagen serviert wurde. In eine Form werden zunächst abwechselnd ein besonderer italienischer Biskuit (er wird pan di spagna genannt) und Ricottacreme gefüllt. Je nach Rezept enthält die Creme auch Pistazien oder kandierte Früchte. Die Cassata wird dann gut gekühlt, auf einen Teller gestürzt und anschließend mit einer Zucker- oder Schokoladenglasur überzogen – und mit bunten kandierten Früchten dekoriert.

Cassata alla siciliana auf einem Teller Italienischer Kuchen auf einem Teller

Italienische Desserts mit Sahne

Viele italienische Desserts enthalten Sahne oder Frischkäse wie Mascarpone. Sie sind dadurch sehr gehaltvoll – ein kleines Stückchen reicht oft als Nachtisch. Wenn doch etwas übrigbleibt, solltest du die Desserts deshalb gut kühlen. Weil zum Verfeinern auch gern Amaretto oder andere Liköre hinzugegeben werden, ist es außerdem ratsam, den italienischen Nachtisch auch vor dem Servieren einige Stunden oder über Nacht zu kühlen. Dann durchdringt das Aroma das gesamte Dessert und es schmeckt einfach irresistibile.

Die italienische Küche hat auch heute noch viele regionale Eigenheiten bewahrt. Wenn du gerne Urlaub in Südtirol machst, dann probiere dort unbedingt die Spezialität aus dem Trentino strudel di mele, einen Apfelstrudel, als Nachtisch. Hier spürt man die Nähe Österreichs in der italienischen Küche.
 

Wenn du lieber ein frisches, vitaminreiches Dessert servieren möchtest, dann hat die italienische Küche auch etwas zu bieten. Bereite einfach einen Macedonia zu, denn so nennt man in Italien einen Obst-Salat. Du verarbeitest einfach eine bunte Mischung reifer Früchte, die dir schmecken und die gerade Saison haben. In Italien gibt man gern Orangensirup, der mit Gewürzen wie etwa Nelken verfeinert wurde, über den Salat. Aber auch ein Obstteller mit gemischten Früchten wird gerne zum Nachtisch gereicht.

Übrigens: Das Dessert wird nach dem Hauptgang und vor dem Kaffee gegessen.

Apfelstrudel auf einem Brett Obstsalat in einer Schüssel